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Allerheiligenstraße28Das viergeschossige Wohn- und Geschäftshaus Allerheiligenstraße 28 mit zwölf Wohnungen, zwei Ladenlokalen und Lagerräumen im Hinterhaus und einer Grundstücksgröße von 298 Quadratmetern gehörte ursprünglich Siegmund Rothschild. Der jüdische Eigentümer musste seine Liegenschaft mit Kaufvertrag vom 13. Februar 1939 verfolgungsbedingt an einen nicht-jüdischen Graveur und einen Kellner sowie dessen Ehefrau zum Preis von 27.150 Reichsmark verkaufen. Der Verkäufer durfte bis zu seiner Ausreise ins Exil seine Wohnung gegen Mietzahlung weiter nutzen. Ein neuer Kaufvertrag am 14. Oktober 1940 nannte nur noch die Eheleute als Käfer. Eine Ausgleichsabgabe an das Reich wurde nicht festgesetzt. Später war hier ein Zwangsarbeiterlager untergebracht, in dem 1943 und 1944 etwa 100 Menschen leben mussten.
Allerheiligenstraße30Das viergeschossige Miets- und Geschäftshaus Allerheiligengasse 30 mit zwei Ladengeschäften und zehn Wohnungen gehörte ursprünglich Siegfried und Hermann Merzbacher. Die jüdischen Eigentümer hatte der Reichsinnenminister am 31. Oktober 1939 ausgebürgert und ihr Vermögen als dem Reich verfallen erklärt. Das für die Vermögensverwaltung zuständige Finanzamt Berlin Moabit-West beabsichtigte im April 1941, die Liegenschaft zu verkaufen. Das Bauamt der Stadt Frankfurt legte den Kaufpreis auf einen Betrag bis zu 40.000 Reichmark fest und gab am 24. Januar 1942 auch ein Kaufangebot ab, um den Grund für die Verbreiterung der Breiten Gasse zu erwerben.
Allerheiligenstraße91Die Liegenschaft Allerheiligenstraße 91 gehörte ursprünglich einem jüdischen Eigentümer. Verfolgungsbedingt musste er 1939 diese Immobilie sowie die Fahrgasse 150 und Allerheiligenstraße 93 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Alte Falterstraße32Mit Kaufvertrag vom 1. Dezember 1938 erwarb die Stadt das bebaute Grundstück mit einer Fläche von 135 Quadratmetern vom Kaufmann H. Hammel und seiner Ehefrau zum Preis von 18.000 Reichsmark. Diese veräußerte die Liegenschaft an die Stadtsparkasse, die dort auch eine Sparstelle unterhielt.
Alte Gasse26aDie Liegenschaft Alte Gasse 26a gehörte urspünglich dem Metzgermeister Isidor Schönmann, der dort seine Metzgerei betrieben hatte. Der jüdische Eigentümer musste das viergeschossige Gebäude auf einer Grundstücksfläche von 215 Quadratmetern mit zwei Läden und sieben Wohnungen samt der Metzgereiausstattung verfolgungsbedingt mit Kaufvertrag vom 2. Oktober 1938 zum Preis von 39.000 Reichsmark an einen nicht-jüdischen Erwerber verkaufen. Der Einheitswert betrug 52.200 Reichsmark. Ein Bescheid über eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches erging nicht.
Alte Gasse69Die Liegenschaft Alte Gasse 69 gehörte ursprünglich dem Viehagenten Julius Isaac Sichel, Klara Buchheim, geb. Sichel, der minderjährigen Margot Mina Strauss und der Witwe Henriette Sichel, geb. Neumann. Die jüdischen Eigentümer mussten die Liegenschaft mit Gastwirtschaft, Ladenlokal und fünf Wohnungen auf einer Grundstückgröße von 82 Quadratmeter verfolgungsbedingt mit Kaufvertrag vom 13. August 1938 zum Preis von 20.000 Reichsmark an einen nicht-jüdischen Gastwirt verkaufen. Der Einheitswert betrug 25.900 Reichsmark. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches wurde nicht festgesetzt.
Alt Rödelheim23Die Liegenschaft Alt Rödelheim 23 hatte ursprünglich den beiden Witwen Mina Nelken, geb. Bertuch, und Lina Meisels, geb. Nelken, beide in Breslau und dem kaufmännischen Angestellten Ludwig Nelken in New York gehört. Verfolgungsbedingt mussten die jüdischen Eigentümer das Mietshaus mit Vertrag vom 24. März 1939 zum Preis von 30.800 Reichsmark an eine nicht-jüdische Schreinergattin aus Sossenheim verkaufen. Der Einheitswert betrug 31.800 Reichsmark. Das Haus zahlten die Eltern der Erwerberin und behielten sich die lebenslange Nutznießung vor. Den Verkäuferinnen gelang sämtlich die Flucht in das Exil. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die Behörden nicht fest.
An der Staufenmauer5Die Liegenschaft Großer Wollgraben 35 (heute etwa An der Saufenmauer 5) hatte ursprünglich Hedwig Groedel, geb. Drissler, gehört. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1940 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Annastraße12Die Liegenschaft Annastraße 12 gehörte ursprünglich Eugen Hess, ehemals im eigenen Haus Holzhausenstraße 23-25. Eugen Hess war Inhaber der Exportfirma Ph. Deutsch, Neue Mainzer Straße 60. Der 1940 bereits nach London emigrierte jüdische Eigentümer musste das Chauffeurhaus mit Garagen und einer 4-Zimmer-Wohnung verfolgungsbedingt mit Kaufvertrag vom 1. April 1940 zum Preis von 9.000 Reichsmark an den Mieter des Hauses verkaufen. Der Mieter hatte von 1920 bis 1. April 1938 als Chauffeur und Hausmeister für Eugen Hess gearbeitet. Das Haus Annastraße 12 war 1922 eigens für seine Bedürfnisse errichtet worden. Nach längerem Hin und Her verzichteten die Behörden auf die Festsetzung einer Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches, weil sie den günstigen Kaufpreis als Treueprämie für die langjährige Mitarbeit anerkannten.
Arndtstraße25Das dreigeschossige Mehrfamilienhaus Arndtstraße 25 mit fünf Wohnungen gehörte ursprünglich Erna Mina Goldmeier, geb. Lippmann. Verfolgungsbedingt musste die jüdische Eigentümerin die Liegenschaft mit Kaufvertrag vom 16. August 1939 zum Preis von 40.000 Reichsmark an die Ehefrau eines Frankfurter Tierarztes veräußern. Das ursprünglich eingeräumte Mietrecht für die von der Verkäuferin genutzte Wohnung widerrief die Käuferin einen Tag nach Vertragsschluss, weil dies der NSDAP-Gau-Wirtschaftsberater forderte. Die NSDAP-Ortsgruppe Universität beurteilte den Ehemann der Käuferin als „politisch einwandfrei (bedingt!). Bei Kauf von Abzeichen zu nationalen Feiern sehr zurückhaltend.“ Die Behörde verzichtete auf die Erhebung einer Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches.
Battonstraße70 und 70aDie Liegenschaften Battonstraße 70 und 70a gehörten ursprünglich dem Schweizer Salomon Mayer. Eines der Gebäude diente als Mehrfamilienhaus mit zehn 3-Zimmer-Wohnungen, acht 2-Zimmer-Wohnungen und einer 1-Zimmer-Wohnung. Das Haus Nummer 70a beherbergte sechs Ladengeschäfte sowie das „Hotel König von England“, in dem offenbar Dauermieter logierten. Verfolgungsbedingt musste Mayer seine Häuser mit einer Grundstücksgröße von 582 Quadratmetern per Kaufvertrag vom 1. November 1938 zum Preis von 160.000 Reichsmark an einen nicht-jüdischen Kaufmann aus Brebach/Saar veräußern. Der Einheitswert der Immobilie betrug 145.000 Reichsmark. Laut NSDAP-Ortsgruppe aus Brebach gehörte der Erwerber der NSDAP an und sei „politisch zuverlässig“. Der Käufer wehrte sich erfolgreich gegen die vom Bauamt verfügte Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches in Höhe von 15.000 Reichsmark. Der Kaufpreis musste auf ein von der Devisenstelle kontrolliertes Sperrkonto eingezahlt werden, über das der Verkäufer nicht direkt verfügen konnte.
Beethovenstraße16Die Liegenschaft Beethovenstraße 16 gehörte ursprünglich den damals bereits im britischen Exil befindlichen Kaufleuten Nathan, genannt Walter, und Adolf Schmidt. Verfolgungsbedingt mussten sie das Mehrfamilienhaus mit einer Grundstücksfläche von 770 Quadratmetern per Kaufvertrag vom 5. Dezember 1938 an einen nichtjüdischen Kaufmann zum Preis von 56.000 Reichsmark verkaufen. Der Käufer wohnte zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bereits in der Beethovenstraße 16. Der Einheitswert betrug 62.700 Reichsmark. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches behielt das Bauamt vor, falls künftig die Miete steigen würde. Die Familie von Nathan Schmidt wurde 1939 ausgebürgert. Damit verfiel das noch in Deutschland befindliche Vermögen der antisemitisch Verfolgten dem Reich.
Beethovenstraße18Die Liegenschaft Beethovenstraße 18 gehörte ursprünglich der Witwe Else Heilbut, geb. Bachmann. Verfolgungsbedingt musste sie ihr Mehrfamilienhaus mit zwei 6-Zimmer-Wohnungen, einer 5-Zimmer-Wohnung, einer 3-Zimmer-Wohnung sowie einer Hausmeisterwohnung und Mansarden mit einer Grundstückfläche von 596 Quadratmetern per Kaufvertrag vom 31. Oktober 1940 zum Preis von 47.500 Reichsmark an einen nichtjüdischen Frankfurter Architekten verkaufen. Der Einheitswert betrug 43.900 Reichsmark. Der Kaufpreis musste auf ein Sperrkonto bei einer Devisenbank eingezahlt werden, auf das die Verkäuferin keinen direkten Zugriff erhielt. Die Preisprüfungsstelle für Gundstücke beim Bauamt der Stadt setzte eine Ausgleichsabgaben zu Gunsten des Reiches in Höhe von 2.600 Reichsmark fest. Frau Heilbut lebte bei Vertragsabschluss bereits im Exil. Der Käufer erwarb mit einem Kompagnon je zur Hälfte auch die ehemals Juden gehörenden Häuser Varrentrappstraße 67 und Parkstraße 16, das sie nach Umbau am 1. Juli 1939 wieder veräußerten.
Bethmannstraße32Die Liegenschaft Bethmannstraße 32 gehörte ursprünglich Isidor van Elkan und seiner Ehefrau Lina van Elkan, geb. Levy, Baumweg 38. Verfolgungsbedingt mussten sie das dreigeschossige Mehrfamilienhaus mit einer Grundstückfläche von 137 Quadratmetern per Kaufvertrag vom 10. November 1938 zum Preis von 17.000 Reichsmark an die Stadt veräußern. Die Liegenschaft war für die sogenannte Altstadtgesundung, das heißt Entkernungs- und Neubaumaßnahmen in der Altstadt vorgesehen.
Bethmannstraße58Die Liegenschaft Bethmannstraße 58/Ecke Kaiserstraße gehörte ursprünglich einem jüdischen Eigentümer. Verfolgungsbedingt musste er seine Immobilie 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Bettinaplatz59Die Liegenschaft Bettinaplatz 59 gehörte ursprünglich der Witwe Hella Bernecker, geb. Rosenthal, verw. Weil. Da sie zum Zeitpunkt der Unterzeichnung des Kaufvertrags bereits im schweizerischen Exil lebte, ließ sie sich durch einen Treuhänder vertreten. Sie besaß damals die argentinische Staatsbürgerschaft. Verfolgungsbedingt musste sie ihr Einfamilienhaus mit einer Grundstücksfläche von 733 Quadratmetern per Kaufvertrag vom 4. Juli 1938 an einen nicht-jüdischen Nachbarn und seine Ehefrau veräußern. Der Einheitswert betrug 57.000 Reichsmark und der Verkaufspreis 50.000 Reichsmark. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzen Bauamt und NSDAP-Wirtschaftsberater nicht fest. Der Kaufpreis musste auf ein von der Devisenstelle kontrolliertes Sperrkonto gezahlt werden, auf den die Verkäuferin keinen direkten Zugriff erhielt.
Bockenheimer Anlage36Die ehemals der jüdischen Witwe des praktischen Arztes Professor Dr. Carl Samuel Schott, Friederike Luise Schott, geb. Mayer oder Meyer, gehörende Liegenschaft Bockenheimer Anlage 36 musste per Vertrag vom 9. Mai 1939 zum Preis von 62.000 Reichsmark verfolgungsbedingt verkauft werden. Erwerber war war die Reichsgruppe Industrie-Werkluftschutz, Bereichsstelle Hessen, die hier ihre Geschäftsstelle und die Werkluftschutzschule Hessen betreiben wollte. Der Einheitswert der Liegenschaft mit einer Grundstücksgröße von 1.567 Quadratmetern betrug 60.600 Reichsmark, der Verkehrswert 66.200 Reichsmark. Das Mietshaus verfügte über drei 6-Zimmer-, zwei 3-Zimmer-Wohnungen und zwei Mansarden sowie im Hinterhaus über drei Garagen, eine 2-Zimmer-Wohnung und weitere zwei Mansarden. Die Jahresmieteinnahmen betrugen 9.492 Reichsmark. Käufer und Verkäuferin teilten sich die Verkaufskosten einschließlich der Grunderwerbssteuer. Eine etwaige Wertzuwachssteuer ging komplett zu Lasten der Verkäuferin. Die Verkäuferin musste laut Vertrag die von ihr in der Liegenschaft bewohnte Wohnung bis 1. Juni 1939 räumen. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest. Mit Vertrag vom 1. September 1939 ging die Liegenschaft an den Verein Werkluftschutzschule Hessen e. V., mit Sitz in Frankfurt.
Bockenheimer Anlage40Die Liegenschaft Bockenheimer Anlage 40 gehörte ursprünglich dem Schriftsteller Isaak Weiller, der in der Hammanstraße 21 wohnte. Verfolgungsbedingt musste er sein Mehrfamilienhaus mit einer Grundstückgröße von 1.310 Quadratmetern, einem Einheitswert von 74.900 Reichsmark und einem Verkehrswert von 77.000 Reichsmark per Kaufvertrag vom 11. Januar 1939 zum Preis von 71.000 Reichsmark an die Metallgesellschaft veräußern. Das Mietshaus verfügte über zwei Stockwerke, und insgesamt über vier 3-Zimmer-, zwei 2-Zimmer- und eine 1-Zimmer-Wohnung. Das Haus verfügte über Zentralheizung. Die Mieteinnahmen betrugen 780 Reichsmark im Monat. Die Metallgesellschaft hatte bis Juli 1939 auch die Liegenschaften Bockenheimer Anlage 41, Leerbachstraße 9 und 19 von jüdischen Eigentümern erworben, weil sie ihr Verwaltungsgebäude erweitern wollte. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest. Die Kosten des Verkaufs trugen Käufer und Verkäufer je zur Hälfte.
Bockenheimer Landstraße102Mit Kaufvertrag vom 5. August 1937 erwarb die Stadt das unbebaute Grundstück mit 2.399 Quadratmetern von Dr. phil. A. Sondheimer. Der Kaufpreis betrug 85.000 Reichsmark. Die Liegenschaft sollte als Reichsarboretum genutzt werden.
Bockenheimer Landstraße104Mit Kaufvertrag vom 3. August 1936 erwarb die Stadt das bebaute Grundstück mit 6.139 Quadratmetern von Fabr. Robert von Hirsch. Die Liegenschaft sollte für die Erweiterung der Universität genutzt werden. Statt eines Kaufpreises erhielten die Eigentümer im Tausch Bauplätze an der Dielmannstraße und der Habsburger Allee.
Bockenheimer Landstraße114Mit Kaufvertrag vom 14. Dezember 1938 erwarb die Stadt das bebaute Grundstück mit einer Fläche von 3.439 Quadratmetern von Sophie Stavenhagen zum Preis von 80.000 Reichsmark. Die Liegenschaft war für eine künftige Erweiterung des Palmengartens vorgesehen und diente bis dahin Wohnzwecken.
Bockenheimer Landstraße118Mit Kaufvertrag vom 11. August 1938 erwarb die Stadt das bebaute Grundstück mit einer Fläche von 1.323 Quadratmetern von Frau M. Schliep zum Preis von 50.000 Reichsmark. Die Fläche war für eine Neuordnung des Palmengartens vorgesehen und sollte bis dahin zu Wohnzwecken dienen.
Bockenheimer Landstraße120Mit Kaufvertrag vom 11. August 1938 erwarb die Stadt das bebaute Grundstück mit einer Fläche von 5.459 Quadratmetern von Frau M. Schliep zum Preis von 74.000 Reichsmark. Die Fläche war für eine Neuordnung des Palmengartens vorgesehen und sollte bis dahin zu Wohnzwecken dienen.
Bockenheimer Landstraße136-138Für den Verlag der sozialdemokratischen Tageszeitung „Volksstimme“ entwarf Johann Wilhelm Lehr ein modernes Verwaltungsgebäude im Stil des Neuen Bauens. Den 1929 von der Union-Druckerei- und Verlagsanstalt GmbH bezogenen Bau besetzte bewaffnete SA am 5. Mai 1933 und verwüstete ihn. Fünf Tage später beschlagnahmte die Gestapo die Immobilie, die später in das Eigentum des preußischen Staates überging und im Krieg einem Bombentreffer zum Opfer fiel.
Bockenheimer Landstraße28Das Haus Bockenheimer Landstraße 28 gehörte ursprünglich der “Hahn’schen Hausgesellschaft Bockenheimer Landstraße GmbH”, die offenbar jüdische Eigentümer hatte. Es verfügte über zwei 8-Zimmer-, zwei 4-Zimmer- und zwei 3-Zimmer-Wohnungen. Verfolgungsbedingt musste die Liegenschaft mit Kaufvertrag von 6. Mai 1941 zum Preis von 95.000 Reichsmark an die Hochtief AG, Essen, veräußert werden. Der Einheitswert war mit 58.200 Reichsmark und der Verkehrswert auf 76.000 Reichmark berechnet worden. Die Jahresmieteinnahmem betrugen 11.160 Reichsmark. Das Bauamt der Stadt bemängelte den Kaufpreis als “übersetzt” und setzte ihn auf 76.000 Reichsmark herab. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest. Im Jahr 1939 hatte sich bereits die NS-Frauenschaft des Gaus für die Liegenschaft interessiert. Zu einem Kauf war es aber aus unbekannten Gründen nicht gekommen.
Bockenheimer Landstraße8Mit Kaufvertrag vom 11. Juni 1937 erwarb die Stadt das bebaute Grundstück von Freiherr M. von Rothschild. Der Kaufpreis betrug 190.000 Reichsmark. Die Liegenschaft war für das Kunststoffinstitut gedacht.
Bornheimer Landstraße21Die Liegenschaft Bornheimer Landstraße 21 mit einer Grundstücksgröße von 332 Quadratmetern gehörte ursprünglich dem jüdischen Kaufmann Hermann Katz, der in der Weberstraße 5 wohnte. Hermann Katz hatte das Haus selbst erst am 30. Oktober 1936 erworben. Verfolgungsbedingt musste er die Immobilie mit Kaufvertrag vom 14. Oktober 1938 zum Preis von 39.250 Reichsmark an eine nichtjüdische Erwerberin aus Saarbrücken veräußern. Der Einheitswert betrug 43.900 Reichsmark und der Verkehrswert 42.400 Reichsmark. Die Differenz zum Kaufpreis begündete der Notar mit dem Zustand der Immobilie. Die Mieteinnahmen beliefen sich auf monatlich 642 Reichsmark. Die Übergabe vereinbarten die Parteien für den 1. November 1938. Die Vertrags- und Maklerkosten sowie die Grunderwerbssteuer teilten sich Käufer und Verkäufer. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest.
Bornheimer Landwehr77Mit Kaufvertrag vom 14. April 1939 erwarb die Stadt das bebaute Grundstück mit einer Fläche von 2.607 Quadratmetern, das zum ehemaligen Jüdischen Krankenhaus gehörte, vom Verein der jüdischen Krankenpflegerinnen Frankfurt zum Preis von 142.000 Reichsmark. Die Liegenschaft sollte an das Fürsorgeamt gehen.
Börsenstraße17Die Liegenschaft Börsenstraße 17 gehörte ursprünglich einem jüdischen Eigentümer. Verfolgungsbedingt musste er seine Immobilie 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Brückenstraße26Die Liegenschaft Brückenstraße 26 / Ecke Dreikönigstraße gehörte urpsrunglich der Firma J. C. Foltz-Eberle oHG, die jüdische Eigentümer hatte. Es handelte sich um ein Grundstück mit Gastgerechtigkeit und einer Grundfläche von 176 Quadratmetern. Verfolgungsbedingt musste die Immobilie mit Kaufvertrag vom 12. Januar 1939 zum Preis von 34.500 Reichsmark an die Frankfurter Henninger-Brauerei verkauft werden. Der Einheitswert lag bei 34.500 Reichsmark und der Verkehrswert bei 34.000 Reichsmark. Die Jahresmieteinnahmen beliefen sich auf 5.319 Reichsmark. Die Übergabe der Liegenschaft war bereits am 1. Dezember 1938 erfolgt. Sämtliche Kosten aus dem Vertrag einschließlich der Maklerprovision teilten sich die Parteien. Adolf Miersch ordnete eine vordringleich Genehmigung des Vertrages an, weil sich die Deutsche Arbeitsfront (DAF) eingeschaltet hatte, damit die Gehaltsforderungen der Mitarbeiter der Firma Folz-Eberle möglichst rasch aus dem Verkauf befriedigt werden könnten. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest, behielten sich diese aber für den Fall einer Mieterhöhung vor.
Brückhofstraße10Die Liegenschaft Brückhofstraße 10 mit einer Grundsstücksfläche von 165 Quadratmetern gehörte ursprünglich dem jüdischen Kaufmann Albert Aaron Goldberg, der zum Verkaufszeitpunkt in der Staufenstraße 30 wohnte. Das Haus umfasste zwei Ladenlokale, eine 3-Zimmer, drei 2-Zimmer- und drei 1-Zimmer-Wohnungen. Die Mieteinnahmen beliefen sich auf 252 Reichsmark im Monat. Verfolgungsbedingt musste er seine Immobilie mit Vertrag vom 7. Juli 1941 zum Preis von 15.000 Reichsmark an eine nichtjüdische Frankfurterin veräußern. Der Einheitswert lag bei 22.600 Reichsmark und der Verkehrswert bei 15.300 Reichsmark. Die Jahresmieteinnahmen beliefen sich auf 3.024 Reichsmark. Die Kosten des Vertrags einschließlich Grunderwerbssteuer, Maklergebühr und Löschungskosten trug die Käuferin. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest.
Corneliusstraße17Die Liegenschaft Corneliusstraße 17 mit einer Grundstücksgröße von 660 Qudratmetern gehörte ursprünglich der Erbengemeinschaft Heinemann, deren Mitglieder sich aus antisemitisch Verfolgten zusammensetzte. Teilweise befanden sie sich zum Zeitpunkt des Verkaufs an einem unbekannten Ort. Verfolgungsbedingt mussten sie ihre Immobilie mit Vertrag vom 15. November 1939 zum Preis von 60.000 Reichsmark je zur ideelen Hälfte an die Ehefrau eines Fabrikdirektors aus Wiesbaden und eine nach NS-Ideologie nicht volljüdische Tochter einer der Erbinnen veräußern. Der Einheitswert betrug 61.700 Reichsmark und der Verkehrswert 56.400 Reichsmark. Die Jahresmieteinnahmen beliefen sich auf 7.987 Reichsmark. Die Kosten des Vertrages samt der Grunderwerbssteuer teilten sich die Parteien. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest, behielt sich diese aber für den Fall der Mieterhöhung vor.
Corneliusstraße9Die Liegenschaft Corneliusstraße 9 gehörte zum Nachlass der Witwe des Metzgermeisters Wilhelm Wolfgang. Cornelia Wolfgang, geb. Emden, die antisemitisch verfolgt wurde, war am 14. November 1940 verstorben. Ihre Tochter sollte die Liegenschaft erben. Deshalb ließ die Reichsfluchtsteuerstelle des Finanzamtes Frankfurt-West zur Sicherung von deren, durch den Erbfall erhöhten Reichsfluchtsteuer 1941 eine Sicherungshypothek in Höhe von 15.000 Reichsmark auf dem Grundstück eintragen. Der Einheitswert des Wohnhauses betrug 50.400 Reichsmark. Das städtische Bauamt genehmigte die Eintragung der Sicherungshypothek.
Ebersheimstraße5In der Ebersheimstraße 5 bestand ein 1863 gegründetes jüdisches Kinderheim für Jungen aus sozial schwachen Familien aus Frankfurt und Umgebung, die hier auch Unterricht erhielten. Eigentümer waren die Julius und Amalie Flersheimsche Stiftung und Ignatz und Anna Sichel-Stiftung. Die Liegenschaft selbst war jedoch ein moderner Neubau aus dem Jahr 1929. Mit Vertrag vom 26. August 1942 erwarb die Stadt das Erziehungsheim für israelitsche Knaben mit einer Grundstücksfläche von 18.00 Quadratmetern von der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland mit Sitz in Berlin-Charlottenburg, in der die Jüdische Gemeinde und die Israelitische Religionsgemeinschaft zwangsweise vereinigt worden waren, zum Preis von 125.000 Reichsmark. Der Einheitswert betrug 49.600 Reichsmark und der Verkehrswert 130.000 Reichsmark. Die Liegenschaft sollte weiterhin als Kinderheim dienen. Allerdings hatten die jüdischen Bewohner ihr Heim längst verlassen müssen. Nach dem November-Pogrom 1938 konnten im folgenden Frühjahr 21 Schützlinge mit Unterstützung des Braon James de Rothschild per Kindertransport in das britische Exil flüchten. Zehn Kinder mussten in Frankfurt bleiben. Ihr Schicksal ist unbekannt. Den Lehrer Julius Flörsheim, seine Ehefrau und die Lehrerin Käthe Casparius deportierte die Gestapo bei der ersten großen Deportation aus Frankfurt am 19. Oktober 1941 in das Ghetto Lodz. Die offizielle Übergabe der Liegenschaft sollte am 1. Juli 1942 erfolgen. Faktisch nutzte das Fürsorgeamt das Gebäude breits seit längerer Zeit als Kinderheim. Das Bauamt bat den Regierungspräsidenten am 7. September 1942 um beschleunigte Genehmigung mit dem Hinweis auf die anstehende Deportation des Bevollmächtigten der Reicjsvereinigung Dr. Arthur Kauffmann. Der Regierungspräsident erteilte daraufhin seine Genehmigung bereits am 15. September 1942.
Eckenheimer Landstraße238Der 1928 eingeweihte Jüdische Friedhof an der Eckenheimer Landstraße musste mit vielen anderen Gemeindeliegenschaften wie den Synagogen, dem Jüdischen Krankenhaus oder dem Philantrophin im März 1939 zwangsweise an die Stadt Frankfurt verkauft werden. Auf dem Friedhof fanden rund 800 Menschen ihre letzte Ruhestätte, die sich aus Verzweiflung angesichts der Verfolgung und drohenden Deportation das Leben genommen hatten. Die Jüdische Gemeinde stellte hier ein 1959 übergebenes Ehrenmal für die Opfer der Shoah auf.
Eschenheimer Anlage33-34Mit Kaufvertrag vom 10. Mai 1937 erwarb die Stadt das 2.173 Quadratmeter große, bebaute Grundstück von der Firma Baruch Strauss o.H.G, die jüdischen Eigentümern gehörte, zum Preis von 40.000 Reichsmark. Die Liegenschaft veräußerte die Stadt noch vor Kriegsende an die Deutsche Städtereklame.
Eschersheimer Landstraße12Mit Kaufvertrag vom 21. April 1938 erwarb die Stadt das bebaute Grundstück mit einer Fläche von 1.215 Quadratmetern von Jakob und I. Goldmeier zum Preis von 100.000 Reichsmark. Die Stadt ließ das Gebäude noch vor Kriegsende abreißen, um die Verkehrssituation zu verbessern.
Eschersheimer Landstraße132Die Liegenschaft Eschersheimer Landstraße 132 mit einer Grundstücksgröße von 604 Quadratmetern gehörte ursprünglich dem jüdischen Kaufmann Adolf Hamburger und seiner Ehefrau Rahe, geb. Marx. Die Eheleute lebten zum Verkaufszeitpunkt im Oeder Weg 113. Das von ihnen um 1920 erworbene Haus bestand aus acht Viereinhalb-Zimmer-Wohnungen mit Küche, gekacheltem Bad und Balkon. Es verfügte über Zentralheizung und Warmwasserversorgung sowie eine voll ausgestattete Waschküche. Auf dem Grundstück gab es einen Bleichplatz sowie einen Garten in vorzüglichem Zustand. Verfolgungsbedingt mussten die Eigentümer ihr Mietshaus mit Vertrag vom 26. November 1938 zum Preis von 84.000 Reichsmark an einen nichtjüdischen Kaufmann aus Bad Soden und seine Ehefrau veräußern. Der Einheitswert lag bei 69.900 Reichsmark und der Verkehrswert bei 79.500 Reichsmark. Die Jahrsmieteinnahmen beliefen sich auf 11.730 Reichsmark. Der Kreiswirtschaftsberater der NSDAP versagte jedoch zu diesem Kaufpreis seine Zustimmung und forderte die Reduzierung auf 75.000 Reichsmark. In einem Ergäzungsvertrag vom 27. Dezember 1938 vereinbarten sie diesen neuen Kaufpreis. Die Vertragskosten samt Grunderwerbssteuer und Maklerprovision teilten sich die Parteien. Das Bauamt genehmigte diesen neuen Vertrag am 23. Mai 1939. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest, behielten sich diese jedoch für den Fall einer Mieterhöhung vor. Der Verkäufer war bei Vertragsunterzeichnung nicht anwesend. Dies lässt vermuten, dass er nach dem Novemberpogrom in ein Konzentrationslager verschleppt worden war und sich noch dort befand. Deshalb musste die Verkäuferin den Vertrag alleine unterzeichen.
Eschersheimer Landstraße68Die Liegenschaft Eschersheimer Landstraße 68 gehörte ursprünglich dem Wiener Juden Jachiel Türkl. Die Immobilie umfasste ein Grundstück von 332 Quadratmetern. Verfolgungsbedingt musste er sein Haus mit Vertrag vom 2. September 1938 zum Preis von 30.000 Reichsmark an einen nichtjüdischen Mediziner aus Karlsruhe und dessen Ehefrau veräußern. Die Jahresmieteinnahmen betrugen 5.028 Reichsmark. Auch der Einheitswert belief sich auf 30.000 Reichsmark. Der Verkehrswert lag bei 32.200 Reichsmark. Die Vertragskosten samt Maklerprovision und Grunderwerbssteuer übernahm der Käufer. Das Bauamt genehmigte den Vertrag am 25. August 1939. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest, behielten sich diese jedoch für den Fall von Mieterhöhungen vor.
Eysseneckstraße3Die Liegenschaft Eysseneckstraße 3 gehörte ursprünglich dem jüdischen Diplom-Handelslehrer Berthold Schiff und seiner Ehefrau Jenny, geb. Löwenberg. Das Ehepaar lebte in der Friedrichstraße 42. Das Grundstück umfasste 552 Quadratmeter. Verfolgungsbedingt mussten sie ihr Haus mit Vertrag vom 15. Dezember 1938 zum Preis von 34.400 Reichsmark an einen nichtjüdischen Fabrikbesitzer aus Staudernheim und dessen Ehefrau veräußern. Der Einheitswert betrug 34.400 Reichsmark und der Verkehrswert 32.300 Reichsmark. Die Kosten des Vertrages samt Grunderwerbssteuer und Maklerprovision teilten sich die Parteien. Die Übergabe war für den 1. Januar 1939 vereinbart, denn der Verkäufer hatte sich gegenüber der Gestapo verpflichtet, seine Auswanderung bis zum 1. Februar 1939 zu betreiben. Vom britischen Generalkonsulat hatte er die Auflage, bis spätestens 28. Februar 1939 mit der gesamten Familie einzureisen. Berthold Schiff bat deshalb um die beschleunige Genehmigung des Kaufvertrages. Denn sie erhielten die erforderliche Unbedenklichkeitsbescheinigung erst, wenn Reichsfluchtsteuer und Judenvermögensabgabe gezahlt wären, die die Verkäufer aus dem Erlös des Hauses begleichen mussten. Tatsächlich genehmigte der Kreiswirtschaftsberater den Verkauf bereits am 5. Januar 1939, die Zustimmung des Regierungspräsidenten Wiesbaden folgte am 10. Januar 1939. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest. Die Erwerber hatten seit 1937 noch die Liegenschaft Liebigstraße 51 erworben – ebenfalls aus dem Eigentum antisemitisch Verfolgter.
Fahrgasse116Der jüdische Privatmann Alfred Netter hatte von seiner 1935 verstorbenen Frau ein Miteigentumsanteil von einem Drittel an der etwa 200-jährigen Liegenschaft Fahrgasse 116 geerbt. Alfred Netter wohnte 1941 in der Eppsteiner Straße 42/II. Das Grundstück Fahrgasse 116 besaß eine Größe von 149 Quadratmetern. Das Haus bestand aus einem Ladengeschäft im Erdgeschoss, Gewerberäumen und Wohungen in den Obergeschossen. Verfolgungsbedingt musste er seinen Miteigentumsanteil mit Vertrag vom 28. Juli 1941 zum Preis von 10.700 Reichsmark an den nichtjüdischen Inhaber der Firma verkaufen, die in der Fahrgasse 116 seit vielen Jahren das Ladengeschäft im Erdgeschoss gemietet hatte. Der Einheitwert des Miteigentumsanteils lag bei 11.433 Reichsmark und der Verkehrswert bei 13.333 Reichsmark. Die Jahresmieteinnahmen beliefen sich auf 6.060 Reichsmark. Die Kosten aus dem Vertragsamt der Grunderwerbsteuer übernahm die Käuferin. Von dem Kaufpreis mussten 2.833 Reichsmark an das Finanzamt Frankfurt-Ost zur Sicherstellung der festgesetzten Reichsfluchtsteuer gezahlt werden. Der knapp 70-jährige Verkäufer bat um rasche Genehmigung des Kaufvertrags, weil er auf den Verkaufserlös für seinen Lebensunterhalt dringend angewiesen war. Das Bauamt genehmigte den Vertrag am 18. September 1941. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest. Die Gestapo deportierte Alfred Netter laut Arolsen Archives am 16. September 1942.
Fahrgasse150Das Wohn- und Geschäftshaus Fahrgasse 150 / Ecke Allerheiligenstraße 91-93 gehörte ursprünglich dem jüdischen Juristen Dr. Adolf Eisenmann, Lilly Simon, geb. Eisenmann, und der jüdischen Witwe Clementine Schaumberger, geb. Eisenmann. Die beiden erstgeannten Verkäufer lebten in Berlin. Frau Schaumberger wohnte in der Wolfsgangstraße 16. Das Grundstück hatte eine Fläche von 280 Quadratmetern. Das Paterre des Doppelhauses belegte sechs Läden, das erste Obergeschoss nutze die Deutsche Bank als Depositenkasse. In den Obergeschossen befanden sich acht Wohnungen und drei Mansarden. Verfolgungsbedingt mussten sie ihr Haus mit Vertrag vom 5. Dezember 1938 zum Preis von 141.500 Reichsmark an einen nichtjüdischen Frankfurter Fabrikanten, der Würfelzucker herstellte, und seine Ehefrau veräußern. Der Einheitswert lag bei 141.500 Reichsmark und der Verkehrswert bei 156.500 Reichsmark. Die Jahresmieteinnahmen beliefen sich auf 27.600 Reichsmark. Die Vertragskosten, Grunderwerbsteuer und Maklerprovision teilten sich die Parteien. Der Regierungspräsident Wiesbaden genehmigte den Vertrag am 9. Februar 1939 unter Vorbehalt einer Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches. Das Bauamt verzichtete auf die Ausgleichsabgabe, behielt sich sich jedoch für den Fall der Mieterhöhung vor.
Fahrgasse36Die Fachwerkhäuser Fahrgasse 36 / Ecke Klostergasse 9 aus dem 17. oder 18. Jahrhundert gehörten ursprünglich der Firma J. C. Foltz-Eberle oHG, deren Inhaber die jüdischen Kaufleute Richard Wolff und Markus Wolff waren. Das Grundstück umfasste 292 Quadratmeter und verfügte über eine Gastgerechigkeit. Im Erdgeschoss der Fahrgasse 36 befand sich ein Lokal und die 3-Zimmer-Wohnung des Wirtes. In den vier Obergeschossen darüber lagen drei 3-Zimmer, fünf 2-Zimmer- und eine 1-Zimmer-Wohnung. Im zweistöckigen Haus Klostergasse 9 gab es eine Werkstatt, drei 3-Zimmer- und drei 1-Zimmer-Wohnungen. Verfolgungsbedingt veräußerte ein Wirtschaftsberater ohne ausreichene Legitimation das Gebäude mit Vertrag vom 12. Januar 1939 zum Preis von 40.800 Reichsmark an die Henninger Bräu AG. Vom Kaufpreis sollten jedoch mindestens 11.800 Reichsmark für Instandsetzungen einbehalten werden. Der Einheitswert betrug 40.800 Reichsmark und der Verkehrswert 22.600 Reichsmark. Die Jahresmieteinnahmen beliefen sich auf 7.200 Reichsmark. Die Verrtragskosten und die Maklerprovision teilten sich die Parteien. Doch im März 1939 meldete sich ein vom Regierungspräsidenten Breslau für das gesamte Vermögen der Firma J. C. Foltz-Eberle bestellter Treuhänder, der den Kaufvertrag nicht anerkannte. Der Regierungspräsident hatte den Vertrag jedoch bereits am 10. Februar 1939 genehmigt. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden trotz der beträchtlichen Differenz zwischen Einheitswert und Verkaufspreis nicht fest, weil erhebliche Instandsetzungsarbeiten notwendig waren. Sie blieb jedoch für den Fall einer Mieterhöhung vorbehalten.
Fahrgasse8Mit Kaufvertrag vom 6. Oktober 1938 erwarb die Stadt das bebaute Grundstück Klostergasse 4 mit einer Fläche von 109 Quadratmetern von dem antisemitisch verfolgten David Seidel zum Preis von 6.500 Reichsmark. Die Liegenschaft war für die sogenannte Altstadtgesundung, das heißt Entkernungs- und Neubaumaßnahmen in der Altstadt vorgesehen.
Fahrgasse85Das Wohn- und Geschäftshaus Fahrgasse 89 gehörte ursprünglich dem jüdischen Kaufmann Adolf Beckhardt, der zum Verkaufszeitpunkt im US-amerikanischen Exil in New York lebte, und Ludwig Beckhardt, der in der Zeppelinallee 63 wohnte. Das Grundstück umfasste eine Größe von 141 Quadratmetern. Im Erdgeschoss befand sich ein Ladengeschäft, in den drei Stockwerken darüber vermutlich Wohnungen. Verfolgungsbedingt mussten sie ihr Haus mit Vertrag vom 29. April 1940 zum Preis von 21.800 Reichsmark an einen nichtjüdischen Erwerber aus Marbach am Neckar und seine Ehefrau veräußern. Der Einheitswert lag bei 21.800 Reichsmark und der Verkehrswert bei 23.900 Reichsmark. Die Jahresmieteinnahmen beliefen sich auf 4.260 Reichsmark. Die Kosten des Vertrages und die Grunderwerbssteuer übernahmen die Käufer. Die Maklerprovision teilten sich die Parteien. Das Bauamt genehmigte den Vertrag am 20. September 1940 und behielt sich für den Fall einer Mieterhöhung die Festsetzung einer Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches vor. Der Käufer gehörte seit 1. Mai 1933 der NSDAP an und fungierte als Blockwalter der NSV.
Fahrgasse94Die Liegenschaft Fahrgasse 94 gehörte ursprünglich einem jüdischen Eigentümer. Verfolgungsbedingt musste er sein Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber abgeben.
Falkensteiner Straße37Die jüdische Ehefrau eines Röntgenologen Hilda Stilgebauer, geb. Lust, musste verfolgungsbedingt ihre ideelle Hälfte an dem gemeinsamen, 15 Jahre alten Einfamilienhaus Falkensteiner Straße 37 mit Vertrag vom 7. November 1940 zum Preis von 16.350 Reichsmark an ihren nichtjüdischen Ehemann veräußern. Hilda Stilgebauer lebte bei Abschluss des Vertrages bereits im luxemburgischen Exil. Zugleich verkaufte sie ihm ihre Anteile an diversen, beiden gemeinsam gehörenden Grundstücken zum Preis von 2.445 Reichsmark. Die Kaufpreise entsprachen jeweils dem Einheitswert. Als mäßigen Verkehrswert stellte das Bauamt 20.250 Reichsmark fest. Aus dem Kaufpreis wurden die für die Flucht in das Exil angefallene Reichsfluchtsteuer sowie die Judenvermögensabgabe, die der Ehemann entrichtet hatte, abgezogen. Der restliche Kaufpreis sollte in Teilbeträgen zur Auszahlung kommen. Die Kosten des Vertrages samt der Grunderwerbssteuer teilten sich die Parteien. Das Bauamt genehmigte den Vertrag am 2. Oktober 1941. Es setzte eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches in Höhe von 3.900 Reichsmark fest. Nach Beschwerde des Käufers nahm der Regierungspräsident in Wiesbaden den Bescheid zur Ausgleichsabgabe zurück.
Falkensteiner Straße53Das dreigeschossige Einfamilienhaus in der Falkensteiner Straße 53 und ein benachbartes unbebautes Grundstück Hausnummer 55 gehörten ursprünglich dem jüdischen Kaufmann Adolf Neumann, der dort auch wohnte. Er hatte das Haus mit sieben Zimmern, zwei Bädern, Balkon und Wintergarten um 1922 erbauen lassen. Die als Ziergarten angelegten Grundstücke umfassten zusammen 581 Quadratmeter. Seine nichtjüdische Ehefrau lebte von ihm seit Februar 1935 getrennt in Friedrichsdorf. Verfolgungsbedingt musste er sein Wohnhaus mit Vertrag vom 27. Dezember 1938 zum Preis von 28.500 Reichsmark an einen nichtjüdischen Frankfurter Rechtsanwalt und seine Ehefrau veräußern. Der Einheitswert betrug für beide Grundstücke zusammen 35.000 Reichsmark und der Verkehrswert 29.000 Reichsmark. Die Käufer übernahmen die für ein Teilgrundstück noch zu entrichtenden Straßenfreilegungs- und Straßenherstellungskosten. Die Vertragskosten und die Grunderwerbssteuer teilten sich die Parteien. Das Bauamt genehmigte den Vertrag am 28. Juni 1939. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest. Der 34jährige Erwerber gehörte NSDAP und SS an.
Feldbergstraße21Das Mietshaus Feldbergstraße 21 / Ecke Freiherr-vom-Stein-Straße gehörte ursprünglich dem jüdischen Kaufmann Max Buchwalter. Das Grundstück umfasste 434 Quadratmeter. Im ersten und zweiten Stockwerk befand sich jeweils eine 7-Zimmer-Wohnung, die nur noch teilweise vermietbar war. Künftig sollte ein Umbau in kleinere Wohnungen erfolgen. Max Buchwalter befand sich zum Verkaufszeitpunkt im schweizerischen Exil in Bern. Verfolgungsbedingt musste er seine Immobilie durch seinen Bevollmächtigten mit Vertrag vom 7. Februar 1939 zum Preis von 43.000 Reichsmark an einen nichtjüdischen Frankfurter Medizinalrat veräußern. Der Einheitswert betrug 48.200 Reichsmark und der Verkehrswert 44.000 Reichsmark. Die Jahresmieteinnahmen beliefen sich auf 7.140 Reichsmark. Die Vertragskosten, Grunderwerbssteuer und Maklergebühren teilten sich die Parteien. Das Bauamt genehmigte den Vertrag am 24. April 1939. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest.
Feldbergstraße42Die Liegenschaft Feldbergstraße 42 gehörte ursprünglich einem jüdischen Kaufmann. Das Grundstück umfasste 488 Quadratmeter. Im Haus befanden sich vier 3-Zimme-, vier 2,5-Zimmer-, zwei 2-Zimmer- und eine 1-Zimmer-Wohnung. Der 83jährige Witwer Albert Müller, der dort auch wohnte, musste für sein Mietshaus verfolgungsbedingt am 4. Februar 1939 ein Verkaufsangebot an ein nichtjüdisches Fabrikantenehepaar aus Weil der Stadt beurkunden lassen. Der Kaufpreis sollte 52.800 Reichsmark betragen. Der Einheitswert lag bei 52.400 Reichsmark und der Verkehrswert bei 60.000 Reichsmark. Die Jahresmieteinnahmen beliefen sich auf 9.600 Reichsmark. Die Käufer sollten dem Verkäufer das Recht einräumen, die von ihm bewohnte 3-Zimmer-Wohnng im Erdgeschoss auch nach der Übergabe am 1. April 1939 weiter zu nutzen. Die Miete sollte 90 Reichsmark im Monat betragen. Die Kosten für den Vertrag einschließlich der Maklerprovision sollten die Käufer tragen. Die zuständige NSDAP-Ortsgruppe bezeichnete den Käufer als “politisch unzuverlässig”. Deshalb versagte der NSDAP-Gauwirtschaftsberater dem Vertrag seine Zustimmung. Das Bauamt lehnte die Genehmigung dementsprechend am 27. Mai 1939 ab. Die Parteien hoben deshalb den Vertrag auf. Albert Mülller schloss deshalb am 7. Juni 1939 einen neuen Kaufvertrag mit einem nichtjüdischen Ingenieur aus Weil der Stadt ab, der das Mehrfamilienhaus zum Preis 52.800 Reichsmark erwarb. Die Vertragskosten und die Maklerprovision übernahm der Käufer. Die Übergabe vereinbarten die Parteien für den 1. Juli 1939. Die Beurteilung auch dieses Käufers durch die NSDAP-Ortsgruppe Weil der Stadt fiel negativ aus: “derselbe ist politisch wertlos”. Albert Müller erlebte die Genehmigung des Kaufvertrages nicht mehr, er verstarb unbekannten Datums. Am 19. Juni 1940 meldet sich beim Bauamt der gerichtlich bestellte Nachlasspfleger, um die Genehmigung zu beschleunigen. Diese erteilte das Bauamt schließlich am 2. Juli 1940. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest.
Feuerbachstraße1Die Liegenschaft Feuerbachstraße 1 gehörte ursprünglich der Jüdin Beatrice Wilding, geb. Joseph. Sie hatte früher in Wolfgang gewohnt und lebte um 1943 im US-amerikanischen Exil, dessen Staatsangehörigkeit sie besaß. Für ihr in Deutschland verbliebenes Vermögen war ein gerichtlich bestellter Abwesenheitspfleger eingesetzt. Das Gebäude umfasste zwei 3-Zimmer- und eine 4-Zimmer-Wohnung. Nach dem Kriegseintritt der USA zog der Reichskommissar für die Behandlung feindlichen Vermögens das Haus ein und ließ es zu Gunsten des Reiches verwalten.
Fichtestraße18Das dreistöckige Wohnhaus mit Hof und Hausgarten Fichtestraße 18 gehörte ursprünglich dem jüdischen Kaufmann Leo Alsbacher aus Ludwigshafen am Rhein und seiner Ehefrau Karoline, geb. Schwab. Das Grundstück umfasste eine Größe von 331 Quadratmetern. Im Haus befanden sich je eine 6-Zimmer-, 5-Zimmer-, 4-Zimmer und 2-Zimmer sowie zwei 1-Zimmer-Wohnungen. Auf der Liegenschaft lastete ein Sicherungshypothek des Finanzamtes Ludwigshafen für etwa entstehende Reichsfluchtsteuer in Höhe von 2.000 Reichsmark. Verfolgungsbedingt mussten die Eheleute ihre Immobilie mit Vertrag vom 22. März 1939 zum Preis von 29.000 Reichsmark an eine nichtjüdische Erwerberin aus Würzburg veräußern. Der Einheitswert betrug 27.600 Reichsmark und der Verkehrswert 30.900 Reichsmark. Die Jahresmieteinnahmen beliefen sich auf 5.436 Reichsmark. Die Vertragskosten samt Grunderwerbssteuer und Maklerprovision teilten sich die Parteien. Mit der Begründung, das Haus sei “für Juden freigegeben worden, infolgedessen wandern dort die Juden ein und aus, was allein für die Ordnung und Reinhalten des Hauses betr. Ungeziefer sehr schädlich sich weiter auswirkt”, wollte die Käuferin im Juli 1939 vom Kauf zurücktreten und bat das Bauamt, dem Vertrag die Genehmigung zu versagen. Das Bauamt verwies sie darauf, dass der Verkäufer dazu notariell seine Zustimmung erteilen müsse. Dies verweigerte er jedoch. Im August 1939 bat die Erwerberin dann um beschleunigte Genehmigung des Vertrages. Es lässt sich nur vermuten, dass sie auf eine behördlich angeordnete Reduzierung des Kaufpreises wegen Ungezieferbefalls spekuliert hatte. Das Bauamt genehmigte den Vertrag schließlich am 2. September 1939. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest.
Finkenhofstraße29Das Mietshaus Finkenhofstraße 29 gehörte ursprünglich dem jüdischen Witwer Markus Siegel aus Mannheim. Das Grundstück umfasste eine Größe von 734 Quadratmetern. Im viergeschossigen Haus befanden sich vier 6-Zimmer- und zwei 2-Zimmer-Wohnungen. Die Großwohnungen waren an eine neu eingebaute Zentralheizung angeschlossen.Die Jahresmieteinnahmen beliefen sich auf 6.540 Reichsmark. Auf der Liegenschaft lastete eine Sicherungshypothek des Finanzamtes Mannheim in Höhe von 24.000 Reichsmark, um eine möglicherweise anfallende Reichsfluchtsteuer für das Reich zu sichern. Verfolgungsbedingt musssten sie ihr Haus mit Vertrag vom 12. Juli 1939 zum Preis von 43.000 Reichsmark an ein nichtjüdischen Cafètier aus Kaiserslautern und dessen Ehefrau veräußern. Der Einheitswert lag bei 36.500 Reichsmark und der Verkehrsweg bei 46.400 Reichsmark. Die Vertragskosten samt Grunderwerbssteuer übernahmen die Käufer. Im Februar 1940 baten die Vertragspartner um eine rasche Genehmigung, da Markus Siegel das Visum zur Emigration in die USA hatte und diese erst nach Abwicklung des Kaufvertrags wahrnehmen konnte. Das Bauamt genehmigte den Vertrag schließlich am 29. Juni 1940. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest, behielten sich dies aber für den Fall von Mieterhöhungen vor.
Fischerfeldstraße8Die Liegenschaft Fischerfeldstraße 8 gehörte ursprünglich dem jüdischen Kaufmann Jakob Messing, der Ende 1938 Zeil 13 wohnte. Das Grundstück umfasste eine Größe von 329 Quadratmetern. Die Immoblie bestand aus einem dreistöckigen Vorder- und einem zweigeschossigen Hinterhaus. In den Häusern befanden sich eine 4-Zimmer, zwei 3-Zimmer- und fünf 2-Zimmer-Wohnungen sowie im Untergeschoss ein Weinkeller, der früher einer Weinhandlung gedient hatte. Verfolgungsbedingt musste er sein Haus mit Vertrag vom 5. Dezember 1938 zum Preis von 33.480 Reichsmark an einen nichtjüdischen Frankfurter Händler veräußern, der bereits Mieter in dem Haus war. Der Preis umfasste auch den Verkauf der Weinkellereinrichtung. Der Einheitswert betrug 27.900 Reichsmark und der Verkehrswert 31.800 Reichsmark. Die Jahresmieteinnahmen beliefen sich auf 5.544 Reichsmark. Die Vertragskosten samt Grunderwerbssteuer übernahm der Käufer. Das Bauamt genehmigte den Vertrag am 21. August 1939. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest.
François-Mitterrand-Platz27Die Liegenschaft Blittersdorfplatz 29 hatte ursprünglich dem Konsul Gustav Mayer-Alberti, seiner Ehefrau Alice Mayer-Alberti, geb. Langenbach, und dem Kaufmann Artur Joseph gehört. Sie betrieben dort im ersten Obergeschoss ein Exportgeschäft, das Anfang 1939 verfolgungsbedingt liquidiert werden musste. Das Erdgeschoss hatte bis März 1938 der Schulverein Studienanstalt Anna Schmidt e.V. als Klassenräume gemietet. Verfolgungsbedingt mussten die Eigentümer ihr Mehrfamilienwohn- und Geschäftshaus aus dem Jahr 1859 mit einer Grundstücksfläche von 6 ar und 82 Quadratmetern zum Preis von 50.000 Reichsmark an einen nicht-jüdischen Assessor bei der Frankfurter Stadtverwaltung veräußern. Der Käufer gehörte der NSDAP an. Der Einheitswert betrug 53.800 Reichsmark. Der Kaufpreis musste auf ein von der Devisenstelle kontrolliertes Sperrkonto gezahlt werden, auf das die Verkäufer keinen direkten Zugriff erhielten. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzt das Bauamt nicht fest. Später war hier ein Lager für Zivilarbeiter der Firma Bauausführungen W. Schmidt-Diehler & Co. untergebracht.
Frankenallee99Das viergeschossige Wohn- und Geschäftshaus Frankenallee 99 / Ecke Günderodestraße gehörte ursprünglich dem jüdischen Kaufmann Selig Nussbaum. Er lebte Ende 1938 in der Westendstraße 28 und befand sich Mitte 1941 im Exil. Das Grundstück umfasste eine Größe von 550 Quadratmetern. Im Erdgeschoss und im 1. Stock befanden sich zwei Läden mit zugehöriger Wohnung. Auch in den Obergeschossen lagen Wohnungen. Die Jahresmieteinnahmen betrugen 9.003 Reichsmark. Verfolgungsbedingt musste er sein Haus mit Vertrag vom 18. November 1938 zum Preis von 49.300 Reichsmark an einen nichtjüdischen Frankfurter Mediziner veräußern. Dieser hatte von Selig Nussbaum auch die Immobilien Hölderlinstraße 27, Westendstraße 28, Goetheplatz 6 und 8 erworben. Das Bauamt stelle die Genehmigung des Kaufverages bei Zahlung einer Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches in Aussicht. Offenbar trat der Käufer jedoch vom Vertrag zurück, denn mit Vertrag vom 25. Juni 1941 musste Selig Nussbaum das Gebäude durch einen Bevollmächtigten zum Preis von 68.000 Reichsmark erneut veräußern: dieses Mal an einen nichtjüdischen Chemiker aus Rudolstadt und dessen Ehefrau. Der Einheitswert belief sich auf 45.800 Reichsmark und der Verkehrswert auf 58.500 Reichsmark. Die Kosten des Vertrages samt Grunderwerbssteuer und Maklerprovision übernahmen die Käufer. Das Bauamt genehmigte den Vertrag am 21. November 1941 mit der Auflage, dass die Kosten zu teilen und der Kaufpreis auf 60.000 Reichsmark zu mindern sei. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest.
Friedberger Anlage15Die 1935/36 zu einem modernen Mehrfamilienhaus mit Kleinwohnungen umgebaute Villa Friedberger Anlage 15 gehörte ursprünglich dem jüdischen Kaufman Leo Alsbacher aus Ludwigshafen am Rhein und seiner Ehefrau Lina Alsbacher, geb. Schwab. Das Grundstück umfasste eine Größe von 403 Quadratmetern. Im zweistöckigen Haus befanden sich fünf 2-Zimmer- und eine 1-Zimmer-Wohnung. Verfolgungsbedingt mussten sie ihr Haus mit Vertrag vom 16. Februar 1939 zum Preis von 39.000 Reichsmark an einen nichtjüdischen Mechaniker aus Stuttgart-Stammheim veräußern. Der Einheitswert betrug 25.400 Reichsmark und der Verkehrswert 39.500 Reichsmark. Die Jahresmieteinnahmen beliefen sich auf 5.048 Reichsmark. Die Vertragskosten samt Grunderwerbssteuer und Maklerprovision teilten sich die Parteien. Das Bauamt genehmigte den Kaufvertrag am 19. Juli 1939. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest, behielten sich diese aber für den Fall von Mieterhöhungen vor.
Friedberger Anlage16Das Mietshaus Friedberger Anlage 16 gehörte ursprünglich dem jüdischen Privatier Alfred Max Bottenwieser und seinem Bruder, dem Kaufmann Ernst Bottenwieser, die das Haus von ihren Eltern geerbt hatten. Max Alfed Bottenwieser wohnte 1939 im Haus Friedberger Anlage 16, sein Bruder lebte im britischen Exil in London. Das Grundstück umfasste eine Größe von 621 Quadratmetern. Im Haus befanden sich eine 7-Zimmer-, eine 4-Zimmer, eine 3,5-Zimmer- und eine 2-Zimmer-Wohnung. Im Mai 1939 lebten drei jüdische Mietparteien im Haus, die laut Immobilienverwalter “in Kürze ausziehen müssen”. Vermultlich wollte auch Alfred Max Bottenwieser in das Exil flüchten. Verfolgungsbedingt mussten sie ihr Haus mit Vertrag vom 2. März 1939 zum Preis von 30.500 Reichsmark an einen nichtjüdischen Friedberger Studienrat, seine Ehefrau und eine weitere Erwerberin aus Friedberg veräußern. Der Einheitswert lag bei 31.500 Reichsmark und der Verkehrswert bei 33.000 Reichsmark. Die Jahresmieteinnahmen beliefen sich auf 5.280 Reichsmark. Die Vertragskosten samt Maklerprovision teilten sich die Parteien. Das Bauamt genehmigte den Kaufvertrag am 9. Juni 1939. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest, behielten sich diese aber für den Fall von Mieterhöhungen vor.
Friedberger Anlage22Die Liegenschaft Friedberger Anlage 22 / Ecke Palmstraße gehörte ursprünglich den beiden Jüdinnen Sara Sittha Mainz, geb. Stern, und Alice Oppenheimer, geb. Stern, die im Haus Friedberger Anlage 22 gewohnt hatten – bis wann, ist unklar. Das Grundstück umfasste eine Größe von 455 Quadratmetern. Sara Sittha Mainz wollte in das Exil ausreisen. Verfolgungsbedingt musste ihre Bevollmächtigte die Immobilie mit Vertrag vom 8. Dezember 1938 zum Preis von 30.000 Reichsmark an eine nichtjüdische Rechtsanwaltstochter aus der Nachbarschaft veräußern. Der Einheitswert betrug 25.900 Reichsmark und der Verkehrswert 31.900 Reichsmark. Die Jahresmieteinnahmen lagen bei 4.644 Reichsmark. Vertragskosten und Grunderwerbssteuern teilten sich die Parteien. Die NSDAP-Ortsgruppe Sandweg formulierte Bedenken gegen die Erwerberin, weil sich ihre Eltern geweigert hatten, “das Vorgartengeländer an ihrem Grundbesitz entfernen zu lassen”. Sie lehnte deshalb die Befürwortung des Kaufvertrags ab. Das Bauamt genehmigte den Kaufvertrag dennoch am 19. Mai 1939.
Friedberger Landstraße27Das viergeschossige Wohn- und Geschäftshaus Friedberger Landstraße 27 gehörte ursprünglich dem jüdischen Kaufmann Otto Neumaier, der im Gärtnerweg 62 wohnte. Das Grundstück umfasste eine Größe von 450 Quadratmetern. Im Erdgeschoss befanden sich zwei Ladenlokale mit jeweils einer 2-Zimmer- Wohnung und darüber sechs 4-Zimmer-Wohnungen. Auch das Dachgeschoss war zu vier Kleinwohnungen ausgebaut. Die Jahresmieteinnahmen beliefen sich auf 9.600 Reichsmark. Seit 23. Februar 1939 unterstand das Haus einer Zwangsverwaltung. Verfolgungsbedingt musste er sein Haus mit Vertrag vom 27. Mai 1939 zum Preis von 59.000 Reichsmark an einen nichtjüdischen Kaufmann aus Bübingen bei Saarbrücken und dessen Ehefrau veräußern. Der Einheitswert betrug 64.700 Reichsmark und der Verkehrwert 66.600 Reichsmark. Die Vertragskosten samt Grunderwerbssteuer und Maklerprovision teilten sich die Parteien. Otto Neumaier betrieb Anfang 1939 seine Emigration in die USA. Er bat deshalb um beschleunigte Genehmigung des Kaufvertages. Das Bauamt genehmigte den Verkauf am 24. Juli 1939. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest. Die Vertragspartner hoben jedoch den Kaufvertrag selbst am 13. September 1939 wieder auf, weil die Wertzuwachssteuer entgegen der Erwartung nicht 15 Prozent, sondern 30 Prozent betragen sollte.
Friedrichstraße63Die Villa Friedrichstraße 63/Ecke Siesmeayerstraße gehörte ursprünglich dem jüdischen Kaufmann Eduard Riesser und seiner Ehefrau Elisabeth, geb. Mayer. Das Grundstück umfasste eine Größe von 1.484 Quadratmetern. Das Haus war aus einem Einfamilienhaus in ein Mietshaus umgebaut worden. Darin befanden sich eine zwei 4-Zimmer-, einer 3-Zimmer und zwei 2-Zimmer-Wohnungen. Ein großer Garten umgab das Gebäude. Verfolgungsbedingt musste der Testamentsvollstrecker des Ehepaares dessen Immobilie mit Vertrag vom 3. März 1941 zum Preis von 67.000 Reichsmark an einen nichtjüdischen Frankfurter Privatier und seine Ehefrau veräußern. Der Einheitswert lag bei 61.600 Reichsmark und der Verkehrswert bei 66.100 Reichsmark. Die Vertragskosten samt Grunderwerbssteuer und Maklerprovision teilten sich die Parteien. Obwohl die zuständige NSDAP-Ortgruppe den Käufer als “Nörgler” beurteilte und seine mangelnde Spendenbereitschaft für NSV und WHW bemängelte, genehmigte das Bauamt den Kaufvertrag am 23. Juni 1941. Der Kreiswirtschaftsberater hatte zuvor festgestellt, “dass hier wohl kaum von einem besonderen Entjudungsgewinn, der politisch nicht einwandfreien Personen versagt sein soll, gesprochen werden kann”. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest.
Fuchshohl67Das Einfamilienhaus Fuchshohl 67 gehörte ursprünglich dem Historiker und Mediävisten Professor Dr. Ernst Kantorwicz, der dort auch wohnte. Verfolgungsbedingt musste er sein Wohnhaus mit Vertrag vom 9. Januar 1939 zum Preis von 19.000 Reichsmark, dem Einheitswert, an einen nichtjüdischen Frankfurter und dessen Ehefrau verkaufen. Der Verkehrswert lag bei 21.000 Reichsmark. Die Vertragskosten samt Grunderwerbsteuer teilten sich die Parteien. Die Übergabe sollte am 15. Februar 1939 erfolgen. Das Bauamt genehmigte den Kaufvertrag am 15. Mai 1939. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest. Professor Dr. Ernst Kantorwicz emigrierte 1939 in die USA.
Ginnheimer Landstraße40-42Der „Erziehungsverein Frankfurt“ betrieb in der Ginnheimer Landstraße 40-42 das reformpädagogische Westendheim, das „gefährdete Jugendliche“ vor der Verwahrlosung bewahren und betreuen sollte und unter dem Namen „Perlenfabrik“ bekannt war. Im April 1933 besetzte die SA das Gebäude, nutzte es zeitweise als „wildes“ Konzentrationslager und später als Dienstsitz der SA-Standarte 63 und ab 1942 bis zur Befreiung im März 1945 als SA-Gruppenschule Hessen
Goethestraße4-8Die Liegenschaft Goethestraße 4-8 hatte ursprünglich Heinrich und Rudolf Lismann gehört. Das Haus der antisemitisch Verfolgten geriet 1940 in die Zwangsversteigerung.
Große Bockenheimer Straße33Die Liegenschaft Große Bockenheimer Straße 33 hatte ursprünglich einem jüdischen Eigentümer gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Große Eschenheimer Straße25Die Liegenschaft Große Eschenheimer Straße 25 hatte ursprünglich einem jüdischen Eigentümer gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Große Friedberger Straße1Das Wohn- und Geschäftshaus Große Friedberger Straße 1/Ecke Zeil 70 gehörte seit 1932 dem Ehemann von Gertrude Schloss, geb. Rosenthal. Er besaß eine Hypothek auf dem Gebäude und erwarb es, als die 1849 gegründete Eigentümerfirma, ein Unternehmen für Tabakfabrikate beziehungsweise ein Ziggarenladen, ein Vergleichsverfahren durchlief. diese hatte das Gebäude 1889 selbst errichtet. Gertrude Schloss, inzwischen Witwe geworden, erbte die Immobile. Sie selbst wohnte in der Voelckerstraße 17. Verfolgungsbedingt musste sie die Liegenschaft mit Vertrag vom 12. Dezember 1938 zum Preis von 50.000 Reichsmark an den Inhaber der nichtjüdischen Frankfurter Firma veräußern, die auch weiterhin in dem Gebäude als Mieterin verblieben war. Der Einheitswert betrug 40.000 Reichsmark und der Verkehrswert 57.300 Reichsmark. Die Jahresmieteinnahmen betrugen 8.400 Reichsmark. Die Vertragskosten sowie die Grunderwerbssteuer teilten sich die Parteien. Die Verkäuferin bat um rasche Genehmigung des Vertrages, weil sie die “Judenvermögensabgabe” zahlen musste und das Finanzamt diese nur bis Ende März 1939 gestundet hatte. Über andere flüssige Mittel zur Begleichung verfügte sie nicht. Das Bauamt genehmigte den Vertrag am 16. August 1939. Eine Ausgleichsabgabe zu Gunsten des Reiches setzten die NS-Behörden nicht fest.
Große Friedberger Straße24Mit Kaufvertrag vom 18. November 1937 erwarb die Stadt das bebaute Grundstück Große Friedberger Straße 24 mit 107 Quadratmetern von der Firma Grünebaum& Haas i[n] L[iquidation], die jüdische Inhaber hatte. Der Kaufpreis betrug 25.000 Reichsmark. Die Stadt wollte die Fläche für die sogenannte Altstadtgesundung nutzen, die Entkernung und Neubau vorsah.
Große Gallusstraße1Die Liegenschaft Großer Gallusstraße 1 hatte ursprünglich einem jüdischen Eigentümer gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Grüneburgweg95Die Liegenschaft Grüneburgweg 95 hatte ursprünglich Karl Stettenheimer gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Grüne Straße42Die Liegenschaft Grüne Straße 42 hatte ursprünglich Lina Guntersheim, geb. Mosbacher, und ihren Kinder Emanuel und Johanna gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1939 an eine nichtjüdische Erwerberin veräußern. Später diente es als “Juden- oder Ghettohaus”, in denen antisemitisch Verfolgte vor ihrer Deportation zwangsweise konzentriert wurden.
Guiollettstraße17Die Liegenschaft Guiollettstraße 17 hatte ursprünglich Ludwig Gutheim gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Guiollettstraße24Die Liegenschaft Guiollettstraße 24 hatte ursprünglich Dr. Alfred Mertion und seiner Ehefrau Clotilde, geb. Schmidt, gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1941 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Guiollettstraße34Die Liegenschaft Guiollettstraße 34 hatte ursprünglich Albert Ullmann gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Günthersburgallee43Die Liegenschaft Günthersburgallee 43 hatte ursprünglich Arthur Mayerfeld und seiner Ehefrau Ida, geb. Becker, gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Gutleutstraße40Mit Kaufvertrag vom 22. November 1938 erwarb die Stadt die Liegenschaft Gutleutstraße 40 von der in Konkurs befindlichen Firma Adler, die jüdischen Inhabern gehörte, zum Preis von 362.000 Reichsmark. Die Liegenschaft war für ein Handwerkerhaus vorgesehen.
Hanauer Landstraße12Die Liegenschaft Hanauer Landstraße 12 hatte ursprünglich Max Stern gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Hanauer Landstraße17Mit Kaufvertrag vom 3. April 1939 erwarb die Stadt das bebaute Grundstück mit einer Fläche von 502 Quadratmetern in der Hanauer Landstraße 17 vom Verein Suppenanstalt für Israelitische Arme e. V. zum Preis von 40.000 Reichsmark. Die Liegenschaft sollte an das Fürsorgeamt gehen.
Hanauer Landstraße435Die Liegenschaft Hanauer Landstraße 435 hatte ursprünglich der Firma Cosmo Montan Gesellschaft für Metallurgische Interessen mbH gehört, die jüdische Inhaber hatte. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihre Immobilie 1939 an die Firma Nica Nickelindustrie August Klüser veräußern, die als nichtjüdisches Unternehmen galt.
Hansaallee12Die Liegenschaft Hansaallee 12/Ecke Wolfsgangstraße hatte ursprünglich der Erbengemeinschaft Ferdinand Baer gehört. Die antisemitisch Verfolgtne mussten ihr Haus 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Hansaallee30Die Liegenschaft Hansaallee 30 hatte ursprünglich Julius Wolf und seiner Ehefrau Emilie, geb. Weyl, gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Hasengasse15-17Die Liegenschaft Hasengasse 15-17 hatte ursprünglich dem Warenhauseigner Hermann Wronker gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste seine Immobilie 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Hausener Obergasse49Die Liegenschaft Hausener Landstraße 112 (heute Hausener Obergasse 49-49h) gehörte ursprünglich Helene Baer, geb. Kaufmann und musste 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau verkauft werden. Später bestand hier ein Lager für Zivilarbeiter.
Heddernheimer Landstraße32Die Liegenschaft Heddernheimer Landstraße 32 hatte ursprünglich Sigmund Simon und seiner Ehefrau Jeanette, genannt Jenny, geb. Oppenheimer, gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Herderstraße30Die Liegenschaft Herderstraße 30 hatte ursprünglich Simon Sulzbacher gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Hermesweg3Die Liegenschaft Hermesweg 3 hatte ursprünglich Rosa Hammelburger gehört. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1941 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Holbeinstraße29Die Liegenschaft Holbeinstraße 28 hatte ursprünglich David Gross und seiner Ehefrau Berta, geb. Rothschild, gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Holzhausenstraße25Die Liegenschaft Holzhausenstraße 25 hatte ursprünglich Eugen Hess gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1940 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Holzhausenstraße52Die Liegenschaft Holzhausenstraße 52 hatte ursprünglich Dr. Theodor Bauer gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1938 per Schenkung auf seine nichtjüdische Ehefrau übertragen.
Homburger Landstraße152Die Liegenschaft Homburger Landstraße 152 hatte ursprünglich Salomon Hochschild gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste seine Immobilie 1940 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Hynspergstraße27Die Liegenschaft Hynspergstraße 27 hatte ursprünglich Dina Schmidt, geb. Guckenheimer, gehört. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Im Trutz13Die Liegenschaft Im Trutz 13 hatte ursprünglich Leo, Siegfried Otto und Hans Arnold Wreschner gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Junghofstraße14Die Liegenschaft Junghofstraße 14 hatte ursprünglich einem jüdischen Eigentümer gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste seine Immobilie 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Kaiserstraße37Im Hinterhaus der Kaiserstraße 37 befand sich der Tempel der 1742 gegründeten Freimaurerloge „Zur Einigkeit“ in einem eigens errichteten Geschäftshaus. Der Komplex war 1894 bis 1896 nach Plänen des Architekten Oskar Sommer entstanden. Die von den Nationalsozialisten verfolgten und verbotenen Freimaurer mussten ihre Loge 1935 auflösen. Das dort eingerichtete „Allgemeine freimaurerische Museum der Loge zur Einigkeit“ plünderten die Nationalsozialisten. Die Liegenschaft wurde beschlagnahmt. Einige Freimaurer verschleppte die Gestapo in Konzentrationslager.
Kaiserstraße4Die Liegenschaft Kaiserstraße 4 hatte ursprünglich jüdischen Eigentümern gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihre Immobilie 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Kaiserstraße41Die Liegenschaft Kaiserstraße 41 hatte ursprünglich Georg Freudensten, Siegmund und Gerson Neuberger gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihre Immobilie 1940 an eine nichtjüdische Erwerberin und ein nichtjüdisches Ehepaar veräußern.
Kaiserstraße44Die Liegenschaft Kaiserstraße 44 hatte ursprünglich Dr. Benno Arnsbacher gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste seine Immobilie 1938 an eine nichtjüdische Erwerberin veräußern.
Kaiserstraße66Die Liegenschaft Kaiserstraße 66 hatte ursprünglich Adolf Kaufmann und Wilhelm Passmann gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1938 an eine nichtjüdische Erwerberin veräußern.
Kaiserstraße70Die Liegenschaft Kaiserstraße 70 hatte ursprünglich Gustav Droller, Siegmund May, Moritz Löwenberg und Louis und Julius Landauer gehört. Der antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern. Mehrere Kaufverträge lehnte das Bauamt ab. Zuletzt erfolgte ein Kaufvertrag 1941.
Kantstraße6Die Liegenschaft Kantstraße 6 hatte ursprünglich Max Fisch gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Kelsterbacher Straße45445Mit Vertrag vom 3. Oktober 1940 erwarb die Stadt die bebaute Liegenschaft mit dem Namen „Frauenhof“ mit einer Fläche von 6.090 Quadratmetern von dem Bankdirektor Ludwig Arnold und Prof. Dr. Albert Hahn zum Preis von 40.000 Reichsmark, die diese Liegenschaft verfolgungsbedingt veräußern mussten. Später bestand in den Liegenschaften Kelsterbacher Straße 2-6 ein Lager für Zivilarbeiter, die bei der Mitteldeutschen Kettenfabrik Fritz Emmerich zum Einsatz kamen. Als Käufer war das Bauamt der Stadt. vertreten durch die Liegenschaftsverwaltung aufgeführt. Das Gelände war als Jugendherberge vorgesehen. Später bestand in den Liegenschaften Kelsterbacher Straße 2-6 ein Lager für Zivilarbeiter, die bei der Mitteldeutsche Kettenfabrik Fritz Emmerich zum Einsatz kamen.
Kelsterbacher Straße6Die Liegenschaft Kelsterbacher Straße 6 gehörte ursprünglich jüdischen Eigentümern. Sie musste verfolgungsbedingt verkauft werden. Später bestand in den Liegenschaften Kelsterbacher Straße 2-6 ein Lager für “Ostarbeiter”, die bei der Mitteldeutschen Kettenfabrik Fritz Emmerich zum Einsatz kamen.
Kennedyallee115-117Mit Kaufvertrag vom 2. Juni 1939 erwarb die Stadt das bebaute Grundstück mit einer Fläche von 1.760 Quadratmetern von der Witwe Hedwig Sichel-Beer zum Preis von 60.000 Reichsmark. Die Liegenschaft sollte für Institutszwecke dienen.
Kettenhofweg27Die Liegenschaft Kettenhofweg 27 hatte ursprünglich Emma Merton, geb. Ladenburg, gehört. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1938 an einen nichtjüdischen adeligen Erwerber veräußern. Das Gebäude war Mitte der 1929er Jahre von einem Wirtschaft- zu einem Wohnhaus umgewandelt worden.
Kettenhofweg94Die Liegenschaft Kettenhofweg 94 hatte ursprünglich Leo Kahn und seiner Ehefrau Emma, geb. Hiller, gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1939 an eine nichtjüdische Erwerberin veräußern.
Kleebergstraße6Die Liegenschaft Kleebergstraße 6 hatte ursprünglich Flora Bickart, geb. Haymann, gehört. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern
Kleine Seestraße18Die Liegenschaft Kleine Seestraße 18 hatte ursprünglich Leopold und Dr. Albert Hirsch gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Königsteiner Straße3cDie Liegenschaft Königsteiner Straße 3c hatte ursprünglich Hermann Hammerschlag gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1939 an eine nichtjüdische Erwerberin und ein nichtjüdisches Ehepaar veräußern.
Königswarterstraße25Die Liegenschaft Quinkestraße 25 (heute Königswarther Straße) hatte ursprünglich Rahel Mainz gehört. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1938 an eineni nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Kornmarkt4Mit Kaufvertrag vom 11. Juni 1938 erwarb die Stadt das bebaute Grundstück mit einer Fläche von 841 Quadratmetern Großer Kornmarkt 18 (heute etwa Konrmarkt 4) von der Gebrüder Seckel o. H. G. i[n] L[iquidation], die jüdische Inhaber hatte, zum Preis von 92.000 Reichsmark. Die Liegenschaft war für Amtsräume gedacht.
Kronberger Straße33Die Liegenschaft Kronbergerstraße 33 hatte ursprünglich Otto Brumlik gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern. Am 18. Dezember 1939 lehnte der Gutachterausschuss für Grundstückfragen den Verkauf der Liegenschaft ab.
Kurfürstenstraße1Die Liegenschaften Kurfürstenstraße 1 und Leipziger Straße 51 hatten ursprünglich Dr. Arthur Nawartzki gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste seine Häuser 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Kurfürstenstraße20Die Liegenschaft Kurfürstenstraße 20 hatte ursprünglich Albert Straus und seiner Ehefrau Melina, geb. Strauss, gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Landgrafenstraße12Die Liegenschaft Landgrafenstraße 12 gehörte ursprünglich Johanna Rothschild. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern. Später betrieb hier die Lebensmittel- und Eiergroßhandlung Josef Münstermann & Co. ein Lager für Zivilarbeiter.
Landgrafenstraße28Die Liegenschaft Landgrafenstraße 28 hatte ursprünglich Dr. Siegfried, genannt Fritz Gutenstein gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern
Lange Straße29Die Liegenschaft Hans-Handwerk-Straße 29 (heute Lange Straße) hatte ursprünglich Albert Landauer gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste seine Immobilie 1939 an eine nichtjüdische adelige Erwerberin veräußern.
Leerbachstraße107Die Liegenschaft Leerbachstraße 107 hatte ursprünglich Josef Neuhaus gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1940 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern. Da der Vertrag wohl keine Genehmigung des Bauamtes erhielt, verkaufte er es 1941 erneut an einen anderen nichtjüdischen Erwerber.
Leerbachstraße112Die Liegenschaft Leerbachstraße 112 hatte ursprünglich Dr. Berthold und Thekla Bachrach gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1939 an eine nichtjüdische Erwerberin veräußern
Leerbachstraße13Die Liegenschaft Leerbachstraße 13 hatte ursprünglich Claire Halphen, geb. Istel, und André Istel gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern. Diese verkaufte das Gebäude 1943 an die Metallgesellschaft weiter.
Leerbachstraße32Die Liegenschaft Leerbachstraße 32 hatte ursprünglich Otto Scharff gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Leipziger Straße1Die Liegenschaft Leipziger Straße 1 hatte ursprünglich Max Fisch gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern. Da dieser Verkauf keine Genehmigung erhielt, musste er es 1939 nochmals an ein nichtjüdische Ehepaar veräußern.
Leipziger Straße41Die Liegenschaft Leipziger Straße 41/Ecke Am Weingarten hatte ursprünglich Leopold und Dr. Albert Hirsch gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Leipziger Straße51Die Liegenschaften Leipziger Straße 51 und Kurfürstenstraße 1 hatten ursprünglich Dr. Arthur Nawartzki gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste seine Häuser 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Liebigstraße3Die Liegenschaft Liebigstraße 3 hatte ursprünglich Alice Maas, geb. Stiebel, und den Erben von Ferdinand Maas gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen adeligen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Liebigstraße53Die Liegenschaft Liebigstraße 53 hatte ursprünglich Helene Metz, geb. Erlanger, Dora Sern, geb. Metz, und Lotte Rosenstein, geb. Metz, gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Loenstraße3Die Liegenschaft Loenstraße 3 hatte ursprünglich zur Hälfte Georg Heymann gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste seinen Miteigentumsanteil an dem Haus 1938 per Schenkung an nichtjüdische Verwandte übertragen.
Ludolfusstraße5Die Liegenschaft Ludolfusstraße 5 hatte ursprünglich Minna Regenstein gehört. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Mainzer Landstraße187-189Die Liegenschaft Mainzer Landstraße 187-189 hatte ursprünglich Elisabeth Schliep, geb. Blumenthal, gehört, die sie verfolgungsbedingt 1938 per Schenkung auf ihre Enkelin übertragen musste. Später unterhielt der Automobilbetrieb Dr. Jacobi & Co. in der Mainzer Landstraße 187 ein Lager für Zivilarbeiter.
Mainzer Landstraße249Die Liegenschaft Mainzer Landstraße 249 gehörte ursprünglich einem jüdischen Eigentümer, der diese verfolgungsbedingt verkaufen musste. Später betrieben die Schuhfabriken J. & C. A. Schneider in der Mainzer Landstraße 249-251 ein Lager für Zivilarbeiter.
Mainzer Landstraße53-57Die Stadt erwarb 1942 die Liegenschaft des Neuen Theaters Mainzer Landstraße 53-57 von der Theaterbaugesellschaft AG zum Preis von 355.000 Reichsmark. Den Spielbetrieb des bis dahin privat von Arthur Hellmer geführten Theaters hatte der Generalintendant der Städtischen Bühnen Hans Meisssner bereits 1936 unter der Bezeichnung „Kleines Haus“ in die Städtischen Bühnen eingegliedert. Arthur Hellmer war jüdischer Herkunft; die Übernahme galt als “Arisierung.
Marbachweg318Die Liegenschaft Marbachweg 318 hatte ursprünglich einer nichtjüdischem Eigentümerin gehört. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Mathildenstraße12Die Liegenschaft Mathildenstraße 12 hatte ursprünglich Hugo Hochschild gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Mauerweg34Die Liegenschaft Mauerweg 34 hatte ursprünglich Siegfried Loewenthal und seiner Ehefrau Henriette, geb. Feuchtwanger, gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Mauerweg36Die Liegenschaft Mauerweg 35 hatte ursprünglich Julius Neumann gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Melemstraße7Die Liegenschaft Melemstraße 7 gehörte ursprünglich Rosa Hirschmann, geb. Ambach, die sie verfolgungsbedingt 1939 verkaufen musste. Später betrieb hier die Firma Bauausführungen Peter Schäfer ein Lager für Zivilarbeiter.
Mendelssohnstraße78Die Liegenschaft Joseph-Haydn-Straße 78 (heute Mendelssohnstraße) hatte ursprünglich Florence Flersheim, geb. Livingston, gehört. Die antisemitisch Verfolgte musste ihre Immobilie 1938 an das Deutsche Rote Kreuz, Kreisstelle Frankfurt, veräußern.
Merianstraße25Die Liegenschaft Merianstraße 25 hatte ursprünglich Ottilie Waldmann gehört. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Münchener Straße9Die Liegenschaft Kronprinzenstraße 9 (heute Münchener Straße) hatte ursprünglich Josef Bergmann und seiner Ehefrau Anna, geb. Gradus, gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Musikantenweg36Die Liegenschaft Musikantenweg 36 hatte ursprünglich Adolf und Emma Katzenstein, geb. Schuster, und Sally Schuster gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Musikantenweg61Die Liegenschaft Musikantenweg 61 hatte ursprünglich Fanny Sommer, geb. Karpf, gehört. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1939 an eine nichtjüdische Erwerberin veräußern.
Neckarstraße15Die Liegenschaft Neckarstraße 15 hatte ursprünglich Rosalie Ganz, geb. Hamburg, gehört. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1939 per Schenkung an zwei Angehörige übertragen.
Neue Mainzer Straße24Die Liegenschaft Neue Mainzer Straße 24 hatte jüdischen Eigentümern gehört, die diese verfolgungsbedingt verkaufen mussten. Später war hier ein Lager für Zivilarbeiter der Firma Glasbau Georg Schäfer & Co. untergebracht.
Niedenau63Die Liegenschaft Niedenau 63 hatte ursprünglich Saly Sundheimer und seiner Ehefrau Hermine, geb. Uhlfelder, gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber und eine nichtjüdische Erwerberin veräußern.
Oberlindau1Mit Kaufvertrag vom 10. Januar 1939 erwarb die Stadt das bebaute Grundstück Oberlindau 1/Bockenheimer Landstraße 18 mit einer Fläche von 1.659 Quadratmetern von dem antisemitisch verfolgten Abraham Horowitz und seiner Ehefrau Rosi, geb. Feist, zum Preis von 43.000 Reichsmark. Die Liegenschaft war für Verwaltungszwecke vorgesehen.
Oeder Weg113Die Liegenschaft Oeder Weg 113 hatte ursprünglich Adolf Hamburger und seiner Ehefrau Rosa, geb. Marx, gehört. Der antisemitisch Verfolgten musste ihr Haus 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Oskar-von-Miller-Straße5Die Liegenschaft Oskar-von-Miller-Straße 5 hatte ursprünglich einem jüdischen Eigentümer gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Ostbahnhofstraße9Die Liegenschaft Ostbahnhofstraße 9 hatte ursprünglich Moritz Baum gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Ostendstraße26Die Liegenschaft Ostendstraße 26 hatte ursprünglich Salomon Strauss und seiner Ehefrau Hedwig, geb. Strauss, gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Pfingstweidstraße12Die Liegenschaft Pfingstweidstraße 12 hatte ursprünglich Minna Plaut, geb. Bodenheimer, gehört. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1941 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Pfingstweidstraße14Die Liegenschaft Pfingstweidstraße 14 hatte ursprünglich Johanna Schön, geb. Freimarck, gehört. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1940 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Rat-Beil-Straße10Der ab 1929 nicht mehr mit neuen Grabstätten belegte Alte Jüdische Friedhof an der Rat-Beil-Straße von 1828 musste im Rahmen der „Judenverträge“ 1939 zwangsweise an die Stadt Frankfurt verkauft werden. Viele Grabstätten wurden ihrer Metallinschriften beraubt und der „Metallspendenaktion“ zugeführt.
Reinganumstraße27Die Liegenschaft Raumerstraße 27 (heute Reinganumstraße) hatte ursprünglich den Erben des Leo Wreschner gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Reuterweg49Die Liegenschaft Reuterweg 49/Ecke Kronberger Straße 1 hatte ursprünglich Dr. Alfred Jacob gehört. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Rheinstraße7Die Liegenschaft Rheinstraße 7 hatte ursprünglich Robert und Harry Weiss gehört. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Röderbergweg29Die 1881 gegründete Israelitische private Volksschule für Knaben und Mädchen im Röderbergweg 29/Bärenstraße 11 musste nach dem November-Pogrom 1938 schließen. Unter Zwang musste die Immobilie 1938 an die Stadt verkauft werden. Nach der Befreiung waren hier unter anderen jüdische Überlebende der Konzentrations- und Vernichtungslager (Displaced Persons) untergebracht.
Röderbergweg62-64Mit Vertrag vom 10. Juni 1942 erwarb die Stadt das Gumpertzsche Siechenhaus mit einer Fläche von 2.816 Quadratmetern von der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, in der die Jüdische Gemeinde und die Israelitische Religionsgemeinschaft zwangsweise vereinigt worden waren, zum Preis von 155.440Reichsmark. Die Liegenschaft sollte als Lehrküchedienen.
Schäfergasse9Die Liegenschaft Schäfergasse 9 gehörte ursprünglich Jakob Rohr und dessen Ehefrau Auguste, geb. Rosenzweig. Die antisemitisch Verfolgtnen mussten den Nießbrauch an ihrem Haus 1938 an einen Nichtjuden abtreten.
Schaumainkai55Mit Vertrag vom 15. August 1940 erwarb die Stadt die bebaute Liegenschaft Schaumainkai 55/Ecke Städelstraße 28 mit einer Fläche von 3.322 Quadratmetern von den jüdischen Eheleuten Paul Oppenheimer und dessen Ehefrau Gabriele, geb. Errera, zum Preis von 115.000 Reichsmark. Die Liegenschaft war für Wohnzwecke vorgesehen.
Schloßstraße4Die Liegenschaft Schloßstraße 4 gehörte ursprünglich Klara und Sally Oppenheimer. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1938 an einen nichtjüdische Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Schöne Aussicht16Mit Kaufvertrag vom 29. März 1939 erwarb die Stadt das bebaute Grundstück mit einer Fläche von 787 Quadratmetern vom jüdischen Kaufmann Moritz Sachs zum Preis von 71.300 Reichsmark. Die Liegenschaft war für die Errichtung eines Schopenhauerhauses vorgesehen.
Schubertstraße1Die Liegenschaft Schubertstraße 1 gehörte ursprünglich Rudolph Kahn. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1939 an zwei nichtjüdische Erwerber veräußern.
Schumannstraße24-26Die Liegenschaft Schumannstraße 24-26 gehörte ursprünglich Steward Thornhill. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Schumannstraße56Die Liegenschaft Schumannstraße 56 gehörte ursprünglich Richard Karl Ullmann sowie Dr. Karl Ullmann und seiner Ehefrau Flora, geb. Desenberg. Der antisemitisch verfolgte Richard Karl Ullmann übertrug seinen Miteingentumsanteil an der Liegenschaft 1939 per Schenkung an seine nichtjüdische Schwiegermutter. Dr. Karl und Flora Ullmann verkauften ihre Miteigentumsanteile 1938 an eine nichtjüdische Erwerberin.
Schützenstraße14Die Liegenschaft Schützenstraße 14 gehörte ursprünglich Emilie Cohn, geb. Perlstein. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Schwindstraße5Die Liegenschaft Schwindstraße 5 gehörte ursprünglich Raphael und Rudolf Mastbaum. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1939 an eine nichtjüdische Erwerberin veräußern.
Seeheimer8Die Liegenschaft Seeheimer Straße 8 gehörte ursprünglich Emilie Hirsch, geb. Heinemann. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Seilerstraße10Mit Kaufvertrag vom 30. November 1938 erwarb die Stadt das bebaute Grundstück Seilerstraße 10 mit einer Fläche von 1.303 Quadratmetern vom antisemitisch verfolgten F. Beifuss zum Preis von 25.000 Reichsmark. Die Liegenschaft war für Bürozwecke gedacht.
Senckenberganlage22Mit Kaufvertrag vom 28. September 1938 erwarb die Stadt das bebaute Grundstück Senckenberganlage 22 mit einer Fläche von 927 Quadratmetern vom antisemitisch verfolgten Dr. M. Seligmann und seiner Ehefrau zum Preis von 65.000 Reichsmark. Die Liegenschaft sollte für Universitätszwecke dienen.
Senckenberganlage36Mit Kaufvertrag vom 21. Dezember 1938 erwarb die Stadt das bebaute Grundstück Senckenberganlage 36 mit einer Fläche von 716 Quadratmetern von der Firma Adler & Oppenheimer zum Preis von 45.000 Reichsmark. Die Firma hatte jüdische Eigentümer. Die Liegenschaft war für Universitätszwecke vorgesehen.
Städelstraße6Die Liegenschaft Städelstraße 6 gehörte ursprünglich Else Johanna Leiffmann, geb. Bry. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Steinweg8Die Liegenschaft Steinweg 8 gehörte ursprünglich einem jüdischen Eigentümer. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus während der NS-Zeit an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Sternstraße8Die Liegenschaft Sternstraße 8 gehörte ursprünglich Heinz Königsberger und Ellen Schwarz, geb. Königsberger. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Stettenstraße32Die Liegenschaft Stettenstraße 32 gehörte ursprünglich Dr. Karl Heller. Für das Haus des antisemitisch Verfolgten wurde 1938 die Zwangsversteigerung in die Wege geleitet.
Stettenstraße42Der antisemitisch Verfolgte Benno Ziegler musste 1938 seinen Miteigentumsanteil an dem gemeinsamen Haus Stettenstraße 12 per Schenkung auf seine Ehefrau übertragen.
Stettenstraße9Die Liegenschaft Stettenstraße 9 gehörte ursprünglich Kurt Mohr. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Taunusanlage12Die Liegenschaft Taunusanlage 12 gehörte ursprünglich Lili Jeanette Schey von Koromla, geb. von Goldschmidt-Rothschild. Die antisemitisch Verfolgte musste ihre Immobilie 1938 an die Volksfürsorge Lebensversicherungs-AG der Deutschen Arbeitsfront (DAF) veräußern. Das NS-Unternehmen galt selbstverständlich als nichtjüdische Firma.
Vilbeler Straße3Die Liegenschaft Vilbeler Straße 3 gehörte ursprünglich Max Fisch. Im Erdgeschoss befand sich ein Café. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
WaldfriedstraßeMit Kaufvertrag vom 7. Dezember 1938 erwarb die Stadt das bebaute Villengrundstück mit einer Fläche von 175.722 Quadratmetern von Dr. Carl von Weinberg zum Preis von 335.000 Reichsmark. Für die in der Villa Waldfried befindliche Kunstsammlung wurde zusätzlich ein Kaufpreis von 750.000 Reichsmark vereinbart. Die Liegenschaft war für Schul- und Institutszwecke vorgesehen.
Weberstraße3Die Liegenschaft Weberstraße 3 gehörte ursprünglich Leopold Haas und seiner Ehefrau Hedwig, geb. Stern. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1938 an eine nichtjüdische Erwerberin veräußern.
Weserstraße46Am Taunusplatz 17 befand sich der 1908 gegründete Israelitische Mädchenheim e. V., das 54 Plätze bot. Während der NS-Zeit musste es seinen Betrieb einstellen. Die Liegenschaft ging in nichtjüdisches Eigentum über.
Westendstraße28Die Liegenschaft Westendstraße 28 gehörte ursprünglich Dr. Arthur Oppenheimer und Selig Nussbaum. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1938 an nichtjüdische Erwerber veräußern.
Westendstraße52Die Liegenschaft Westendstraße 52 gehörte ursprünglich Ferdinand Hirsch und dessen Ehefrau Anna Pauline, geb. Mayer. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus in der NS-Zeit an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Westendstraße58Die Liegenschaft Westendstraße 58 gehörte ursprünglich Julius Jablonski und dessen Ehefrau Elsamaria geb. Hofmann. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1938 an eine nichtjüdische Erwerberin veräußern.
Westendstraße72Die Liegenschaft Westendstraße 72 gehörte ursprünglich Maria Durlacher, geb. Wormser. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1939 an eine nichtjüdische Erwerberin veräußern.
Westendstraße85Die Liegenschaft Westendstraße 85 gehörte ursprünglich Gertrud, genannt Grete, Meyer, geb. Reichenberg. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1939 an eine nichtjüdische Erwerberin veräußern.
Wiesenau50Die Liegenschaft Wiesenau 50 gehörte ursprünglich Lina Kohlmeier, geb. Goldmeier. Die antisemitisch Verfolgte musste ihr Haus 1940 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern.
Wilhelm-Leuschner-Straße10Die Liegenschaft Bürgerstraße 10 (heute: Wilhelm-Leuschner-Straße) mit einer Grundstücksgröße von Quadratmetern gehörte ursprünglich dem jüdischen Kaufmann August Mohrenwitz. Verfolgungsbedingt musste er sein Mietshaus mit Vertrag vom 31.12.1938 zum Preis von 50.000 Reichsmark an zwei nichtjüdische Erwerber aus Saabrücken veräußern. Der Einheitswert lag bei 60.600 Reichsmark und der Verkehrswert bei 53.900 Reichsmark. Die Jahresmieteinnahmen beliefen sich auf 8.964 Reichsmark. Die Kosten des Vertrages sowie die Maklergebühr teilten sich die Parteien. Eine Ausgleichsabgabe setzten die NS-Behörden nicht fest, behielten sie sich aber für den Fall einer Mieterhöhung vor.
Wilhelm-Leuschner-Straße12Die Liegenschaft Bürgerstraße 12 (heute: Wilhelm-Leuschner-Straße) mit einer Grundstücksgröße von 559 Quadratmetern gehörte ursprünglich der Witwe des Kaufmann Lepold Wolfgang, Toni Wolfgang, geb. Feist, die dort auch wohnte. Die Immobilie bestand aus einem jeweils 1889 gebauten Vorder- und Hinterhaus. Insgesamt waren drei 6-Zimmer- und eine 51/2-Zimmer-Wohnung sowie mehrerer Kleinwohnungen sowie im Vorderaus Zentralheizung vorhanden. Verfolgungsbedingt musste toni Wolfgang ihr Miethaus mit Vertrag vom 31. Oktober 1941 zum Preis von 60.375 Reichsmark an ein nichtjüdisches Mieterpaar aus ihrem Haus veräußern. Der Einheitswert lag bei 57.500 Reichsmark und der Verkehrswert bei 66.200 Reichsmark. Die Jahresmieteinnahmen beliefen sich auf 10.282 Reichsmark. Die Käufer übernahmen sämtliche aus dem Vertrag erwachsenden Kosten einschließlich der Maklergebühr. Eine Ausgleichsabgabe setzten die NS-Behörden nicht fest, behielten sie sich aber für den Fall einer Mieterhöhung vor.
Wolfsgangstraße22bDie Liegenschaft Wolfsgangstraße 22b gehörte ursprünglich Charlotte W. und Gertrud R. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1938 per Schenkung auf ihre Kinder übertragen.
Zeil43Die Liegenschaft Zeil 43/Albusstraße 38 gehörte ursprünglich Joseph Nussbaum. Der antisemtisch Cerfolgte musste sein Haus 1939 an einen nichtjüdischen Erwerber veräußern.
Zeil72-78Die Liegenschaft Zeil 72-78 gehörte ursprünglich Ludwig Beckhardt. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Geschäftshaus 1938 an einen nichtjüdischen Erwerber und dessen Ehefrau veräußern. Die nach 1945 rückerstattete Immobilie verkaufte der Erbe von Ludwig Beckhardt 1954 an Alois Ammerschläger.
Zeil80-82Die Liegenschaft Zeil 80-82 gehörte ursprünglich Ludwig und Adolf Beckhardt. Die antisemitisch Verfolgten musste ihr Haus 1939 an die Firma H. Kiefer & Co. KG verkaufen, die nichtjüdische Inhaber hatte. Die Firma hatte von jüdischen Eigentümern auch das Haus Zeil 84 erworben.
Zeil84Die Liegenschaft Zeil 84 gehörte ursprünglich Hugo Murr. Der antisemitisch Verfolgte musste sein Haus 1938 an die Firma H. Kiefer & Co. KG verkaufen, die nichtjüdische Inhaber hatte.
Zeil92In der Zeil 92 befand sich ursprünglich das Freiherrlich Wilhelm und Freifrau Mathilde von Rothschildsche Altersheim für israelitische Frauen und Jungfrauen besserer Stände. Es ging zwangsweise in die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland über. Mit Vertrag vom 30. November 1942 erwarb die Stadt die bebaute Liegenschaft mit einer Fläche von 948 Quadratmetern von der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, in der die Jüdische Gemeinde und die Israelitische Religionsgemeinschaft zwangsweise vereinigt worden waren, zum Preis von 300.000 Reichsmark. Die Liegenschaft sollte für Verwaltungszwecke der Straßenbahn dienen sowie als Baudenkmal erhalten bleiben.
Zeppelinallee41Die Liegenschaft Zeppelinallee 41 gehörte ursprünglich Richard Weil und seinerEhefrau Paula, geb. Höchstädter. Die antisemitisch Verfolgten mussten ihr Haus 1939 an eine nichtjüdische Erwerberin veräußern.
Ziegelgasse20In einer Zwangsversteigerung am 14. Dezember 1940 erwarb die Stadt die bebauten Liegenschaften Ziegelgasse 7-9/Neue Kräme 30 zum Preis von 53.000 Reichsmark. Das Grundstück umfasste einr Fläche von insgesamt 525 Quadratmetern. Die Häuser gehörten Otto und Hugo Brumlik. Die Liegenschaft war für die sogenannte Altstadtgesundung, das heißt Entkernungs- und Neubaumaßnahmen in der Altstadt,sowie für die Verkehrsverbesserung vorgesehen.
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